„Krisen sind normal“, mit diesen Worten begann Ralph Brinkhaus seinen Impuls in der Villa Fennpfuhl. Zu Gast waren neben der MIT Lichtenberg und Vertretern anderer Kreisverbände der Mittelstands- und Wirtschaftsunion aus Berlin auch der Vorsitzende der CDU Lichtenberg, Prof. Dr. Martin Pätzold, Mitglied des Abgeordnetenhauses in Berlin. Martin Pätzold und Ralph Brinkhaus verbindet eine gemeinsame Legislaturperiode im Deutschen Bundestag von 2013 bis 2017.
„Eine Krise jagt die andere“, so Ralph Brinkhaus. Finanzkrise, Eurokrise, Flüchtlingskrise, Klimakrise, Corona und nun auch der Krieg in der Ukraine. In Deutschland merken wir nun auch die nächste Krise: der Fachkräftemangel hat einen enormen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft und damit auch auf unseren Wohlstand. Allein im Bereich der Sozialarbeiter und Sozialpädagogen fehlten im Jahr 2021 rund 20.600 qualifizierte Arbeitnehmer, im Handwerk fehlen mehr als 87.000 Fachkräfte.
Dennoch sollten wir Krisen nicht mit Panik, sondern viel eher mit einer „besorgten Besonnenheit“ begegnen, meint Brinkhaus. Anstelle von unkontrollierter Fachkräftezuwanderung solle Deutschland vielmehr die Potentiale im eigenen Land nutzen und die Erwerbstätigenquote insbesondere unter Frauen steigern. Außerdem müsse der Renteneintritt flexibilisiert werden – viele ältere Menschen möchten im Alter noch arbeiten, können dies aber aufgrund des starren Renteneintrittsalters nicht. Auch bei den jungen Menschen müsse man früher Potentiale entdecken und nutzen. Statt Schüler in einem Gap-Year und später im Studium zu verlieren, könnten Schüler bereits früher in eine Ausbildung gelotst werden. Alarmierend sei hingegen die Zahl derjenigen, die die Schule ohne Schulabschluss verlassen – im vergangenen Jahr waren es circa 45.000. Hier könne durch bessere Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen angesetzt und Potenziale für den Arbeitsmarkt genutzt werden.
Das Thema Fachkräftemangel wird die deutsche Wirtschaft, Politik und Gesellschaft noch lange in Atem halten, wenn nicht bald passende Antworten gefunden werden. „Deutschland hat ein großes ungenutztes Potential, was Fachkräfte und junge talentierte Menschen angeht – hier mit unbesonnener Politik und Torschlusspanik zu reagieren, bringt keine Lösungen“, so Mike Krüger, Kreisvorsitzender der MIT Lichtenberg.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Ralph Brinkhaus für die spannende Veranstaltung und nehmen aus der gemeinsamen Diskussion wichtige Impulse für die Arbeit der MIT Lichtenberg mit!
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